Das TISHK-Zentrum für Studien über Kurdistan veranstaltet das vierte Seminar mit dem Titel Koloniale Rassentheorien und die Formung moderner islamischer Ideologien.

Das Seminar wird von Kamal Soleimani, einem einem Professor und Forscher am El Colegio de Mexico, gehalten. Dr. Soleimani erforscht in seiner Arbeit das komplexe Zusammenspiel zwischen Nationalismus, kolonialen Rassentheorien und modernem islamischen Denken.

In diesem fesselnden Seminar wird Dr. Soleimani untersuchen, wie das moderne islamische Denken, eine transformative Art, den Islam zu begreifen, die im späten neunzehnten Jahrhundert aufkam, signifikante Abdrücke des westlichen kolonialen Diskurses, der Rassentheorien und der nationalistischen Ideologien trägt. Er wird argumentieren, dass die Entwicklung des zeitgenössischen islamischen Denkens eine tiefgreifende Internalisierung kolonialer Narrative über Religion, Nation und Staat offenbart.

Dr. Soleimani wird anhand einer Reihe von Beispielen aufzeigen, wie diese Einflüsse die Entwicklung des islamischen Denkens und der islamischen Praxis geprägt haben. Ein Schwerpunkt der Diskussion wird die Rolle des Nationalismus bei der Gestaltung des Islamismus und die unter Islamisten weit verbreitete Überzeugung sein, dass ein „wahres“ islamisches Leben die Errichtung eines islamischen Staates voraussetzt. Wie er jedoch darlegen wird, sind moderne Nationalstaaten von Natur aus durch nationale Interessen eingeschränkt, die unweigerlich ihre Innen- und Außenpolitik bestimmen. Folglich wäre auch ein islamischer Staat nicht immun gegen diese Beschränkungen, was zu Spannungen zwischen islamischen Grundsätzen und den praktischen Gegebenheiten der Staatsführung führt.

Durch einen vergleichenden Blickwinkel wird Dr. Soleimani die nationalistischen Grundlagen der Islamischen Republik Iran (IRI) und der Türkei untersuchen. Durch die Analyse der Politik dieser Staaten wird er aufzeigen, wie deren Diskurse und Handlungen in erster Linie von nationalistischen Interessen geleitet werden und in der Praxis oft von islamischen Idealen abweichen.

Das Seminar wird von Dr. Fateh Saeidi, Mitglied des Beirats des TISHK-Zentrums und Postdoc at the University of Texas at Austin, moderiert und geleitet.

Das Seminar findet am Sonntag, den 1. Dezember 2024, um 18 Uhr (Berliner Zeit) statt und wird in englischer Sprache abgehalten. Die Sitzung umfasst eine 10-minütige Einführung, eine 30-minütige Präsentation, eine 25-minütige Fragerunde sowie eine 10-minütige Podiumsdiskussion und einen Abschluss. Die Teilnehmer können über den angegebenen Link via Zoom teilnehmen.

Being human: political modernity and hospitality in Kurdistan-Iraq

The Iraqi Baʿth state’s Anfāl operations (1987-1991) is one of the twentieth century’s ultimate acts of destruction of the possibility of being human. It remains the first and only crime of state in the Middle East to be tried under the 1948 UN Genocide Convention, the 1950 Nuremberg Principles, and the 1969 Iraqi Penal Code and to be recognized as genocide, crimes against humanity, and war crimes in Baghdad between 2006 and 2007. Being Human: Political Modernity and Hospitality in Kurdistan-Iraq offers an unprecedented pathway to the study of political violence. It is a sweeping work of anthropological hospitality, returning to the Anfāl operations as the violence of political modernity only to turn to the human survivors’ hospitality and acts of translation – testimonial narratives, law, politics, archive, poetry, artworks, museums, memorials, symbolic cemeteries, and infinite pursuit of justice in the Kurdistan Region of Iraq. Being Human gathers together social sciences, humanities, and the arts to understand modernity's violence and its living on.