Das TISHK-Zentrum für Studien über Kurdistan veranstaltet das dritte Seminar mit dem Titel Buchbesprechung: Menschsein
Politische Modernität und Gastfreundschaft in Kurdistan-Irak.

Das Seminar wird von Dr. Fazil Moradi, einem Gastprofessor am Johannesburg Institute for Advanced Study der Universität Johannesburg, gehalten. Er ist auch ein assoziierter Forscher am Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Außerdem ist Dr. Moradi assoziierter Wissenschaftler am Center for the Study of the Holocaust, Genocide, and Crimes against Humanity am Ralph Bunche Institute for International Studies, Graduate Center-CUNY.

Die Veröffentlichungen von Dr. Fazil Moradi befassen sich mit einem breiten Spektrum von Themen im Zusammenhang mit Völkermord, Femizid und den allgemeinen Auswirkungen der Gewalt der Moderne. Seine Forschungen befassen sich mit historischen und zeitgenössischen Themen wie der Zerstörung des Königreichs Benin, der Rückgabe von geplünderten Artefakten und der völkermörderischen Gewalt moderner Kolonialstaaten. Seine Arbeit ist fächerübergreifend und befasst sich mit Themen wie der juristischen Auslöschung von Randgruppen im Nahen Osten, den Auswirkungen chemischer Kriegsführung auf die kurdische Bevölkerung und dem kulturellen Gedächtnis des Völkermordes. Dr. Moradi hat auch die Übersetzung von völkermörderischer Gewalt in verschiedene Kontexte und die Herausforderungen bei der Darstellung solcher Gräueltaten untersucht. Seine Studien sind geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit Gerechtigkeit, Erinnerung und den Möglichkeiten dekolonialen Wissens, wobei er häufig über die Paradoxien reflektiert, die dem Erbe der Moderne innewohnen. Seine Beiträge werden in verschiedenen Fachzeitschriften und Büchern veröffentlicht und richten sich sowohl an ein akademisches als auch an ein öffentliches Publikum.

Das Seminar wird moderiert und geleitet von Dr. Fateh Saeidi, Mitglied des Beirats des TISHK-Zentrums für Studien über Kurdistan.

Das Seminar findet am Sonntag, den 27. Oktober 2024, um 18 Uhr (Berliner Zeit) statt und wird in kurdischer Sprache abgehalten. Die Sitzung umfasst eine 10-minütige Einführung, eine 30-minütige Präsentation, eine 25-minütige Fragerunde sowie eine 10-minütige Podiumsdiskussion und einen Abschluss. Die Teilnehmer können über den angegebenen Link via Zoom teilnehmen.

Being human: political modernity and hospitality in Kurdistan-Iraq

The Iraqi Baʿth state’s Anfāl operations (1987-1991) is one of the twentieth century’s ultimate acts of destruction of the possibility of being human. It remains the first and only crime of state in the Middle East to be tried under the 1948 UN Genocide Convention, the 1950 Nuremberg Principles, and the 1969 Iraqi Penal Code and to be recognized as genocide, crimes against humanity, and war crimes in Baghdad between 2006 and 2007. Being Human: Political Modernity and Hospitality in Kurdistan-Iraq offers an unprecedented pathway to the study of political violence. It is a sweeping work of anthropological hospitality, returning to the Anfāl operations as the violence of political modernity only to turn to the human survivors’ hospitality and acts of translation – testimonial narratives, law, politics, archive, poetry, artworks, museums, memorials, symbolic cemeteries, and infinite pursuit of justice in the Kurdistan Region of Iraq. Being Human gathers together social sciences, humanities, and the arts to understand modernity's violence and its living on.