Nostalgie der Besetzten"
Das TISHK-Zentrum für Studien über Kurdistan organisiert das zweite Seminar der TISHK-Seminar Sieries.
Das zweite Seminar mit Masoud Babaei, Schriftsteller, Übersetzer und Forscher im Bereich der Philosophie, findet am Sonntag, den 22. September 2024 um 19:00 Uhr ET statt. Masoud Babaei hat einen Bachelor-Abschluss in kurdischer Linguistik an der Salahaddin-Universität. Babaei hat mehrere Bücher über kurdische Sprache und Literatur, Soziologie und Philosophie veröffentlicht.
"Nostalgia of the Occupied" ist der Titel von Babaeis Studie, die in der TISHK Research Paper veröffentlicht wurde. Das Seminar wird von Aram Keykhosrawi, Masterabsolvent der Politikwissenschaften an der Fakultät der Kharezmi Universität in Teheran, geleitet. Das Seminar wird auf Kurdisch gehalten und beginnt um 19:00 Uhr ET auf der Zoom-Plattform.
TISHK Seminar Series
TISHK Seminar SeriesEin Seminar zum Thema ‘Nostalgia of the Occupied’
Nostalgia of the Occupied
Das von Masoud Babaie verfasste Papier mit dem Titel "Nostalgie der Besetzten" analysiert das tief verwurzelte Gefühl der Nostalgie und der Sehnsucht nach der Heimat, das die Literatur, insbesondere die kurdische Literatur, durchdringt. Diese Sehnsucht, die seit antiken Werken wie Homers Odyssee zu beobachten ist, ist ein wichtiges Thema in kurdischen Erzählungen. Ehmedê Xanîs "Mem û Zîn" ist ein Beispiel für den Wunsch, die kulturelle Identität durch die kurdische Sprache und das Geschichtenerzählen zu bewahren. Diese Erzählungen gehen über bloße geografische oder zeitliche Bezüge hinaus und verkörpern eine tiefe kulturelle und sprachliche Essenz. Für Kurden sind nostalgische Geschichten ein Mittel, um der Besatzung zu entkommen und eine alternative narrative Identität zu konstruieren, die unabhängig vom Einfluss der Besatzer ist. Während Nostalgie in westlichen Gesellschaften oft als rückständig oder weltfremd angesehen wird, ist sie für die Besetzten eine Möglichkeit, ihre Verbindung zu Heimat und Kultur aufrechtzuerhalten und sich der Herrschaft der Besatzer zu widersetzen. Babaies Beitrag unterstreicht, dass die kurdische Literatur mit ihren Themen Liebe, Loyalität und Aufopferung ein reiches kulturelles Erbe darstellt, das sich gegen die Unterdrückungsmächte behaupten kann.